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Un tomate espanol – oder doch lieber ein österreichischer Paradeiser?

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Ich gehe ungefähr jeden zweiten Tag in den Supermarkt, um für Frühstück, Mittag- Abendessen, Snacks etc einzukaufen. Einfach, weil ich mich nicht schon am Montag dafür entscheiden kann, was ich die restliche Woche essen möchte. Ein fast immer gekauftes Produkt sind Paradeiser. Und spätestens seitdem ich mich intensiver mit dem Thema „nachhaltigem Lebensstil“ beschäftige, überlege ich dann jedes Mal wieder: lieber die Paradeiser aus Österreich (sogar jetzt im Februar?) oder doch die aus Spanien?

Also habe ich mich endlich einmal näher mit diesem Thema befasst! Und um es gleich vorwegzunehmen, es gibt keine einfache Antwort! Michaela Theurl hat sich 2008 (https://www.uni-klu.ac.at/socec/downloads/WP110_WEBVERSION.pdf) intensiv mit diesem Thema beschäftigt und verschiedene Anbau-Szenarien getestet. Das bedeutet sie hat unbeheizte und beheizte Glashäuser und Folienschläuche in Österreich, Italien und Spanien untersucht und den CO2 Bedarf für den Anbau, die Ernte und auch den Transport berücksichtigt. Und wenig überraschend ist, dass das Beheizen der Glashäuser am meisten CO2 benötigt. Der Transport ist vor allem dann CO2 freundlich, wenn er per Bahn erfolgt, was von Spanien laut dieser Studie durchaus der Fall ist.

Das Ergebnis der Studie ist,  dass heimische Paradeiser, die unter einem ungeheizten Folienschlauch gezüchtet werden am wenigsten CO2 erzeugen. Als nächstes kommen Paradeiser, die in Spanien in einem Folienschlauch gezüchtet werden, was dort beinahe ganzjährig möglich ist. Die beheizten österreichischen Paradeiser haben einen viel höheren CO2 Ausstoß, weil unglaublich viel Licht und Wärme nötig ist, damit sie reifen können.

Diesem CO2 entgegen zu wirken, oder besser gesagt ein bisschen weniger klimaschädlich zu machen, versucht die Firma Zeiler. Sie betreibt seit 2015 Glashäuser, die auch im Winter Paradeiser aus Niederösterreich produzieren. Dafür verwendet sie nur Ökostrom und das CO2, das produziert wird, wird auch gleich für die Paradeiszucht verwertet. Das ist definitiv ein guter Ansatz, allerdings sind immer noch 9.500 Lampen nötig, die mit Strom versorgt werden müssen etc.

Also, wenn nicht gerade Erntezeit (Juni/Juli bis Oktober/November) in Österreich ist, dann lieber die Paradeiser aus Spanien. Allerdings ist die nötige Bewässerung in Südspanien als „minus“ Punkt für spanischen Paradeiser anzuführen, da dort klimatisch bedingt viel trockenere Bedingungen herrschen und die Paradeispflanze viel von dem vorhandenen Wasser benötigt. Außerdem werden die Arbeitsbedingungen immer wieder kritisiert und die Folgen der Landwirtschaft für die lokale Umwelt sind auch nicht geklärt. Allerdings muss ich da leider einfügen, dass diese Punkte (Erntehelfer und Pestizide) in Österreich genauso problematisch sind.

Als Fazit für mich, am Besten wäre es nur zur Erntezeit (Juni/Juli bis Oktober/November) österreichische oder gar selbstangebaute Paradeiser zu essen. Ich werde somit probieren, unsere Essgewohnheiten etwas umzustellen, ganz drumrum kommen werde ich aber nicht immer wieder einmal welche zu kaufen. Dann gilt, zumindest bei Paradeisern, dass der Transport von Spanien nach Österreich im Winter CO2 schonender ist, als der Glashausbetrieb in Österreich.

Und nur zum Abschluss, für Ketchup und Saucen werden anscheinend auch sehr gerne Chinesische Paradeiser verwendet, na ´mal schauen, was ich dazu auf den Verpackungen finde 🙂

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