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Was schaust du gerade?

- instagram

Auf diese Frage antworte ich meistens mit “Gar nichts, eigentlich und du?”. Und auf die Frage “Machst du Sport?” antworte ich “Ja, Internet-Sport”. Das heißt ich streame ein Sportvideo und mache die Übungen zu Hause mit. Bisher habe ich über diese Fragen und meine Antworten nicht weiter nachgedacht. Doch seit einiger Zeit ist das Thema Videos zu streamen für mich sehr präsent, vor allem die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Klima.

Mir war nicht bewusst, weil ich bisher nicht darüber nachgedacht habe, wie extrem viele Datenmengen durch die Gegend geschickt werden, damit wir ständig und überall alles anschauen können worauf wir Lust haben. Und das tun wir! In der Ubahn hat fast jede Person ein Handy in der Hand und gefühlt schaut dabei die Hälfte irgendwelche (Kurz-)Videos. Doch es sind nicht nur die Datenmengen, die dabei bezogen werden, das Problem. Es ist auch eine extreme Infrastruktur – dh Server – nötig, um eine kontinuierliche und konstante Streamingqualität sicherzustellen.

Zuerst dachte ich mir, okay gut, dann sollten die Leute eben wieder mehr fernsehen, zumindest abends, anstatt zu streamen. Doch Fernsehen ist leider nicht besser, habe ich gerade festgestellt (https://science.orf.at/stories/2995471/). Beide Medien benötigen viel Energie, um die Information zu den Endgeräten zu senden, welche auch wieder sehr viel Energie benötigen, um diese Videos darzustellen. Der Fernseher benötigt weitaus mehr Energie als Handy oder Tablet. Das heißt das Schlechteste ist es die Videos auf den Fernseher zu streamen! Jetzt schon produziert streamen doppelt so viel CO2 wie der zivile Flugverkehr (https://theshiftproject.org/wp-content/uploads/2019/07/Excutive-Summary_EN_The-unsustainable-use-of-online-video.pdf), doch dieser Wert wird weiterhin steigen und wir alle können und müssen etwas tun, um das zu verhindern.

Eine ganz einfache und effektive “Sparmaßnahme” ist, Musik auf YouTube – wenn man nicht explizit das Video dazu sehen möchte – über die “reine” Musik App YouTube Music zu hören. Da kann man auswählen, ob man nur die Audio-Datei, oder auch die Video-Datei streamen möchte. Ansonsten kann man noch die Qualität herunterschrauben und vor allem über WLAN diese Dienste nutzen. Und für mich habe ich festgestellt, dass ich wieder öfter Entspannungs-Lesen, als Entspannungs-Fernsehen werde am Abend!

Published inAllgemein

2 Comments

  1. klimaheldin

    Danke für die gute Anregung. Es ist auch sinnvoll eine Suchmaschine wie „Ecosia“ zu verwenden.

  2. Steffi

    Sehr interessant und super wichtig, auch über so etwas nachzudenken! Es kommt uns ja mittlerweile so normal vor, dass wir überall und zu jeder Zeit Videos und Serien schauen können. Ich war bis jetzt nur in Bezug auf Suchmaschinen mit dem Thema Server und deren enormer Energiebedarf gestoßen. Danach sollte man versuchen, gleich die richtige Adresse einer Internetseite einzugeben, anstatt erstmal eine Suchmaschine anzuwerfen – wenn man die Adresse denn kennt oder aus einem Dokument kopieren kann.

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